Material & Kommunikation

Seit vielen Jahren forsche ich über das Leben und die Kunst – mit den Mitteln der Kunst. Wie funktioniert das Leben? Was bedeutet es, zu erschaffen? Was sind die Kriterien für einen künstlerischen Prozess? Wie funktionieren Systeme? Wie kommunizieren sie und wie könnte die Welt aus der Perspektive der Kunst besser werden? Und was kann Kunst in Krisen?

Walbrodt

Walbrodt (Daniel Hoernemann) arbeitet mit künstlerischen Interventionen in Bereichen gesellschaftlicher Entwicklung und dort, wo man nicht weiß (und wissen kann), wie es weitergeht. Er gibt Impulse für eine mögliche Erweiterung der Wahrnehmung, regt zum Anders-Denken an und lädt ein, kreativ zu handeln. Gemeinsam mit den Menschen in Schulen, Unternehmen, Verwaltungen und im öffentlichen Raum entstehen ungewohnte und innovative Situationen, wie beispielsweise im Büro für die Nutzung von Fehlern und Zufällen. Mit den künstlerischen Interventionen bringt er eine Qualität der Kunst, die er „konstruktive Störung mit Reflektionsaufforderung“ nennt, in kunstferne Lebensbereiche. Dafür nutzt er alltägliche Kommunikation und Arbeitsabläufe als Material und verarbeitet z.B. einen Verwaltungsvorgang und Farben zu der Ordnungsbehörde für Schöpferisches. Walbrodt arbeitet als bildender Künstler, Berater, Initiator und Performer. In seinen Ausbildungen hat er sich von einer Lernsituation, von einem Lehrer/Lehrerin zur nächsten bewegt – von der Kunst zur Kunstgeschichte, über die Pflege hin zu Kunsttherapie und Kommunikation und wieder zurück zur Kunst. Das Aufbauen von innovativen Strukturen war dabei ebenso lehrreich wie das Unterrichten von Gelerntem und vor Allem, dass sich immer wieder Einlassen auf Unbekanntes und Unbequemes. So verbindet er Kunst mit Allem, was sich ihm bietet und was ihn interessiert. Für ihn ist künstlerisches Wahrnehmen, Denken und Handeln die Rückbesinnung auf das Wesentliche, das sich ihm dadurch immer wieder neu erschließt.

Auszeichnungen:

  • für sein Atelier im Unternehmen und die T.A.N.Z. GmbH (zusammen mit Hoernemann) erhielt er 2010 den Economy Meets Art- Preis
  • für das Projekt Weiße Wände, Interventionen im öffentlichen Raum, erhielt er 2007 den Ehrenamtspreis der AIDS-Hilfe NRW

Atelier

Das Atelier ist der Ausgangspunkt für Neues. Hier sammle und ordne ich absichtlich und zufällig Gefundenes, um es zu gegebener Zeit auszuprobieren, zu nutzen und neu zu kombinieren. Es ist der Materialraum, in dem das Wahrnehmen und das Denken Form, Farbe und Struktur annimmt.

Ich bin immer wieder freudig überrascht, was ich in diesem Raum zeichne, male, baue und konstruiere. Im Laufe der Jahre habe ich mein Atelier in vielen unterschiedlichen Kontexten aufgebaut und weiterentwickelt. So kann es im öffentlichen Raum, im Büro, in der Schule oder in der Produktionshalle auftauchen. Immer steht es für die Suche nach dem Lebendigen und braucht als Ausgangspunkt das wachsame und gelassene Nichtwissen.

Konzepte

„Ich bin voller Konzepte, doch keines davon bin ich.“

Wenn ich mich in noch nicht bekannte Räume und Situationen begebe, so konzentriere ich mich auf das, was ich wahrnehme, welche Gedanken entstehen und welche Handlungen möglich erscheinen.

Ich nehme die Abläufe und Strukturen in Konzepten zeichnend und schreibend auf. So entstehen Impulse, die im besten Falle übertragbar und allgemeingültig erscheinen.

Menschen

In der Kunst verstehe ich das, was zwischen uns Menschen geschieht, als einzigartiges Material und das, was entsteht, als ein Artefakt.

Dies ist für mich die Grundlage für ein Coaching, eine Beratung oder eine Moderation. Ich schaffe Freiräume und suche nach Impulsen, die über das Bekannte hinausgehen.